Volker Wittchow - Fotografie
Blog
20.11.2022
Wenn der Sonnenball in die Nordsee fällt
Zweifellos ist die Zeit um den Sonnenaufgang beziehungsweise den Sonnenuntergang herum eine der besten Zeiten, um schöne Landschaftsaufnahmen zu erstellen. Während die Fotografien mit der Sonne in den Bergen, durch die Lage der Berge und die Sonnenstände in den verschiedenen Jahreszeiten, zeitlich eingeschränkt ist, können die Sonnenaufgänge und Untergänge am Meer fast immer genossen werden.
Tipp: Wenn man mit der Fotografie beginnt, sind die Tageszeiten um den Sonnenaufgang und -untergang herum dankbare Stunden. Zu den Zeiten können leichter besondere Aufnahmen entstehen. Sind noch Wolken vorhanden, wird es um so besser.
Nord- oder Ostsee
Je nach dem in welche Richtung das Meer vorm Land aus betrachtet liegt, ist bei der Fotografie eher der Sonnenaufgang oder der Sonnenuntergang ein lohnendes Ziel. Wenn man dieses einmal für die Küsten in Schleswig-Holstein betrachtet, dann gelingen einem an der Nordsee leichter Aufnahmen vom Sonnenuntergang und an der Ostsee des Sonnenaufgangs. Natürlich sind die Küstenlinien nicht gerade und es ergeben sich an einigen Stellen auch schöne Blicke in die jeweils andere Richtung. Hinzu kommt, dass auch der Blick Land einwärts, mit einem Sonnenuntergang oder -aufgang, spannend sein kann. Das sind jedoch eher die Ausnahmen.
Nur das Meer fotografieren
Das Meer und einen Vordergund fotografieren
Nur die Sonne mit beliebigen Vordergrund
Der Vordergrund macht den Ort wiedererkennbar
Die Sonne und viel Wasser im Bild
Wenn ich in St. Peter-Ording fotografiere, dann fallen mir zum Sonnenuntergang die vielen Fotografen auf, die direkt an der Wasserlinie stehen und die untergehende Sonne ablichten. Zugegeben, manchmal liefert die Natur ein unglaubliches Lichtspektakel, das alleinstehend interessant aussehen kann. Aber wenn ich so ein Foto einem Betrachter zeige, dann muss ich immer dazu sagen: Das ist St. Peter-Ording entstanden.
Ein Bild nur vom Meer und dem Sonnenball ist eben sehr beliebig. Es sieht an der Nordsee aus wie in der Südsee oder im kalten Island. Um interessantere Fotos zu erstellen, bietet es sich an, etwas im Vordergrund zu platzieren, welches den Ort des Geschehens erkennen lässt. In St. Peter-Ording bieten sich die Pfahlbauten, Bojen, Schaukeln, Pfeilerreihen, Strandkörbe und deren Plattformen an. Vielleicht erkennt auch dann nicht jeder sofort, wo das Bild aufgenommen wurde, aber man selbst kann den Ort nach Jahren noch zuordnen. So entstehen spannendere und auch vielschichtiger Aufnahmen. Objekt können am Meer das ganz Jahr in den Vordergrund platziert werden. Es bedarf ggf. nur eines Standortwechsels bei der Fotografie.
Alle drei Bilder sind nach dem Sonneuntergang entstanden
Der Sonnenball versinkt im Meer – und dann wird’s leer
Ein zweites Phänomen, welches sich am Strand beobachten lässt, ist, dass die meisten Fotografen und Besucher den Strand fluchtartig verlassen, sobald der Sonnenball am Horizont verschwunden ist. Ist man morgens am Foto-Spot unterwegs, dann kann man als erfahrener Fotograf häufig den Spot noch für sich allein beanspruchen.
In den Zeiten vor dem Sonnenaufgang und nach dem Sonnenuntergang entstehen jedoch häufig sehr schöne Bilder. Die meisten Smartphones sind dann nicht unbedingt lichtempfindlich genug, aber mit einer Fotokamera und Stativ kann man bis weit in die blaue Stunde hinein schöne Fotos umsetzen. Und das hat folgenden Gründe:
Es ist also ein Fehler den Foto-Spot zu früh zu verlassen bzw. nicht rechtzeitig vor dem Sonnenaufgang vor Ort zu sein. Sicherlich wird man nicht immer mit einer besonderen Szenerie belohnt, aber ich habe schon so manches Mal mein persönliches Wunder erlebt.
Go and explore
Auch bei guten Fotografen/innen sind 99 % der Bilder Durchschnitt und nur 1% wird er oder sie als besonders betrachten. Um also möglichst viele besondere Bilder zu erhalten, kommt es vor allem darauf an, Zeit in der Natur zu verbringen und dem „Moment eine Chance zu geben“. Bin ich erst zurück auf dem Sofa angekommen, entstehen keine Sunset-Fotos mehr. Und wenn ich mich sowieso schon zum Sonnenaufgang bzw. -untergang auf den Weg zum Spot aufmache, dann sollte man einfach ein wenig mehr Zeit einplanten und wird ggf. mehr gute Bilder erhalten.
Wetter beeinflusst die Fotografie
Häufig weiß man nicht, wie sich ein Sonnenaufgang oder -untergang entwickelt. Ob wolkenlos, leicht oder stark bewölkt, die Sonne kann immer Überraschungen hervorbringen. Dieses könnten teils sehr flüchtige Momente sein, in den die Wolken angestrahlt werden oder die Sonnenstrahlen irgendwo durch die Wolkendecke brechen. Man ist gut beraten, wenn die Kamera technisch bereit ist und der Workflow für das Umsetzen von Bildern verinnerlicht ist.
Mit ein bisschen Erfahrung kann man einen schönen Sonnenuntergang vorhersagen. An klaren Tagen ist es einfacher als an bewölkten Tagen. Es gibt auch Apps (wie Ventusky oder Viewfindr), die einen dabei unterstützen. Beschäftigt man sich als Fotograf intensiver mit dem Wetter und versteht die Zusammenhänge, dann fällt es sicherlich noch etwas leichter, gute Fotomöglichkeiten vorherzusagen.
Aber auch ohne intensive Beschäftigung mit Wetter und Rahmenbedingung kann man am Meer häufig eine gute Fotozeit genießen. Das ist sicherlich auch der Grund, warum man immer viele Fotografen zu den Sonnenuntergängen und -aufgängen am Meer antrifft.
Mein neues Buch mit den besten Spots in St. Peter-Ording
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